HER(R)BERGSKIRCHEN

Ein Hauch von Wildwest weht auch durch den Thüringer Wald. Während am Klondike der legendäre Goldrausch im späten 19. Jahrhundert allerdings drastisch die Lebensbedingungen im hohen Norden Nordamerikas für immer verändern sollte, ist das Land um das Flüsschen Schwarza noch immer eher idyllisch und verschlafen. Die Schwarza ist der goldreichste Fluss Deutschlands: Der Schwefelkies, der sich in den Schiefersedimenten des Schwarzatals angesammelt hat, zerfällt unter Einfluss von Wasser in seine Bestandteile – darunter auch winzige Spuren von Gold, die sich immer weiter galvanisch aufgeschichtet haben und die so zu Goldkörnchen gewachsen sind. Der Ort Goldisthal, Zielort dieser Wanderung, ist allerdings nicht nach dem Metall benannt, auch wenn hier lange eine Goldmühle recht erfolglos betrieben wurde. Der Panoramaweg durchs Schwarzatal startet in Scheibe-Alsbach und führt entlang des Ufers des gleichnamigen Stausees zur Flussquelle auf 770 Meter Höhe. Von dort aus führt der Weg weiter zum Rennstein, vorbei am Dreistromstein, ehe es wieder bergab geht – immer entlang der idyllischen Ober- und Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal. Denn so wenig früher hier ein echter, ein legendärer Goldrausch ausgebrochen ist – bei erneuerbarer Energie kann man dem Ort mittlerweile nichts mehr vormachen: Das Wasserkraftwerk ist das leistungsfähigste seiner Art in Deutschland.