HER(R)BERGSKIRCHEN

Echte Urwälder sucht man in Europa vergebens, lediglich im Osten Polens und auf dem Balkan haben sich wenige erhalten. In Deutschland kommt man dem Erlebnis eines Waldes ohne Eingriffe des Menschen nur an wenigen Orten so nah wie im Vessertal. Hier wurde schon in den 1950er Jahren ein ‚Totalreservat‘ eingerichtet. Heute ist die sogenannte Kernzone umgeben von einem wesentlich größeren Naturschutzgebiet voller grüner, lebendiger Wälder, wilder Bäche und Waldwiesen, die sich prächtig erwandern lassen. Die Tour beginnt und endet in Schmiedefeld. Sie führt entlang von Spuren des Wintersports (etwa der Walter-Ulbricht-Naturschanze) und auch der frühen Waldwirtschaft (man findet noch mittelalterliche Schlackespuren im Ruppbach) durch das Biosphärenreservat Thüringer Wald. Überwucherte Bäume liegen über dem Flüsschen Vesser, Felsen ragen aus dem grünen Meer, ein verstecktes Rinnsal dringt ans Ohr – ja, Thüringen lässt sich hier nicht lumpen. Wirken lassen kannst du das bei einer Pause im Berghotel Stutenhof, ausgestattet mit dem staubigen Charme des alten Rennsteigs, oder im Walddörfchen Vesser.